Miracles - Kapitel 7+8


Kapitel 7

Die beiden sassen noch eine Weile auf dem Boden. Keiner sprach auch nur ein Wort. Man konnte die Bedrücktheit in ihren Augen sehen, die Trauer, die Wut.

Endlich meldete sich jemand zu Wort. Es war der Pudel:

„ Hatte deine Mutter irgendeine Kommode oder eine Schublade nur für sich allein?“

Anju fiel der Schrank im Dachboden des Hauses ein in dem nun ihre Schwester lebt.

„ Ja, weshalb fragst du?“

„ Hast du ihn dir jemals angesehen?“

„ Nein, meine Schwester und ich haben beschlossen das niemals zu tun weil der Schrank  Mutter gehört.“

„ Wo befindet sich der Schrank?“

„ Im alten Haus, Lina lebt jetzt dort.“

„ O.K., pack das nötigste ein wir brechen auf.“

„ Hey langsam Pudel! Weshalb?“

„ Einfach, na los. In 10 Minuten bei der Wohnungstür. Nimm nicht zuviel Gepäck!“

Beat stolzierte wohl belustigt über seine eigene gute Wortwahl zur Wohnungstür und setzte sich davor.

Verwirrt packte Anju einen Kam, die alte Perlenhalskette ihrer Mutter und Make-up ein und ging zu Sound.

„ Pack doch bitte ein Stück Silber für alle Fälle ein, Anju. „

Empört darüber das sie sich von einem Pudel herumkommandieren lässt schmiss sie die Perlenkette wieder an ihren Platz und nahm stattdessen ihr Silberarmband. Mit geschickten griffen verpackte sie das Armband in Seide.

„ Das kannst du gleich wieder auspacken, kein Schnick Schnack bitte!“

„ Pudel halt doch bitte einmal deine Klappe!“

Sound macht ein beleidigtes Gesicht und stolzierte wieder zurück zu seinem Platz. Sofort tat es Anju wieder leid das sie den Pudel angeschrieen hatte und eilte zu ihm. Sound streckte gleichgültig den Kopf aus und versuchte elegant zu gähnen, was ihm schliesslich nicht gelang.

„ Sound, es tut mir leid. Was soll ich tun das du nicht mehr so beleidigt bist?“

Sound guckte sie an und sagte:

„Tja, wir werden sehen. Du wirst mich heute nicht mehr duzen. Ich bin mir zu schade von dir heute noch geduzt zu werden. Mein Nachname ist übrigens Abon.“

Wieder drehte Sound den Kopf weg und benahm sie wie ein kleiner Kaiser.

„ Was gedenken sie noch mitzunehmen Mr. Abon?“, Anju musste über ihre komische Redensart schmunzeln.

„ Eine Silberkette reicht ganz und gar. Alles andere sollten sie lieber hier lassen Fräulein Parmar.“

„ Nur eine Silberkette?“

„ Ja Parmar, nur eine  Silberkette.“

Anju dacht sie könne ja eine kleine Dose Puder in die Hosentasche nehmen.

„ Parmar! Sie brauchen keinen Puder. Ihr angemaltes Gesicht wird ihnen im Silberreich nicht helfen.“

„ Was….? Ich wollte nicht…“

„ Doch du wolltest, ich sehe es in dienen Augen.“

„ Wenigstens eine Handtasche?“

„ In jeder deiner 100 Handtaschen befinden sich Make-up und Nagellack. Nein!“

„ Warum weißt du das alles?“

„ Ich kenne dich eben gut und war bei jede deiner Taschen und High-Heels Einkäufe dabei.“

Wieder verfluchte sich Anju selbst das sie 2 Jahre lang nicht gemerkt hatte dass sie einen Pudel mit sich herumträgt.

„ Ja, ehrenwerter Pudel, sie kennen mich!“

„ Mr. Abon, wen ich bitten darf.“

 

Kapitel 8

Anju stand hinter Sound und guckte verwundert was er mit dem silbernen Armband anstellte.

„ Mr. Abon, gestatten sie mir zu sagen was das wird?“, fragte sie mit einem verwirrten Gesicht.

„ Ich suche den Eingang…Da ist er!“

„ Und jetzt? Müssen sie irgendwelche Zauberformeln sprechen das die Tür sich öffnet oder was?“

Anju lachte über ihren eigenen Witz.

„ Ja, genau. Ich muss wirklich sagen du kennst sehr schnell als unerfahrene Magierin.“

Anju war sichtlich noch mehr verirrt als Sound ihr Recht gab.

„ Silber funkelt, Silber scheint das es nur kein Gold schneit!“

Auf dieses seltsame Sprüchlein von Sound war plötzlich  eine silberne Tür aufgetaucht.

„ Du hast Angst,  nicht?“, der Pudel war sehr belustigt über das ängstliche Gesicht von Anju und trat durch die Tür.

Anju konnte sehen wie ihre Wohnung langsam verschwand und vor ihr jetzt eine Stadt zu sehen war.

„ Das ist  Silverside. Eine bemerkenswerte Stadt, wirklich.“

Er rannte eine Gasse von Silverside entlang und Anju hinterher. Anju konnte sich an den vielen merkwürdigen Schaufenstern nicht satt  sehen. Es gab allerhand magisches und das merkwürdigste war das alles sprach. Die Blumen in den Töpfen, die Hunde und Katzen lieferten sich einen Wortstreit und selbst die Maus verhandelte in dem Käseladen mit dem Verkäufer.  Eine gelbe Rose lehnte sich gegen eine Wand und machte einen müden Eindruck. Anju ging einen Schritt näher und sprach die Rose an. Daraufhin packte Sound Anju am Schuh.

„ Sprich niemals mit gelben Rosen, rote sind lieb, aber von den gelben lass mal schön die Finger.“

Sound zog sie mit. Hinter ihr hörte Anju die Rose schreien dass alles nur Vorurteile seien. Eigentlich hasste Anju Vorurteile, doch in diesem Reich vertraute sie auf Beats Meinung. Sie fragte aus Prinzip nicht weshalb und lief einfach mit.

„Was tun wir hier?“, fragte Anju.

„ Ich muss kurz zu meinem Haus, was holen.“

„ Du hast ein Haus? Und ich habe vor gestern nachgedacht ob ich dir eine Hundehütte besorgen soll…“

„ Das habe ich geahnt. Es ist nicht weit zum Haus, etwa 15 Minuten zu Fuss.“

„ Bist du verrückt?“

„ Auch Pudel müssen sich fit halten, also lauf!“

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