Miracles - Kapitel 1+2


Kapitel 1

Die Luft war stickig und der Warteraum des Bahnhofes voll als Anju  Parmar  ihn betritt. Soeben hatte eine Durchsage die Nachricht durchgegeben das der Zug eine Panne habe und er nun 1 ½  Stunden Verspätung haben würde. Es  war kein einziger Platz mehr frei und nun musste sie stehen. Anju verzog sich in die rauchfreiste Ecke des Raumes und sah sich die Leute im Raum an. Sie liebte es zu rätseln wohin die Leute wohl fuhren und analisierte anhand ihrer Kleidung und Frisuren ihren Sinn für Mode. Die alte Dame ihr gegenüber besass ihn nicht. Sie trug einen sehbar künstlichen Fellmantel und ihre rot-grauen Haare waren hochgesteckt. Anju fühlte sich als ob sie und der Pudel der alten Dame die einzigen waren die sich zu kleiden wussten. Anju selbst trug einen schwarzen langen Mantel und ihre Lieblingsjeans Jeans. Ihre Brille passte erstaunlich gut zu ihrem hübschen Gesicht und der schwarzen Haare. Der Pudel der Dame lächelte, nein er zog bloss ungewöhnlich die Mundwinkel hoch! ,  Hunde lächeln nicht. Das süsse Hündchen starrte sie noch eine Weile an bis die alte Dame aufstand und das arme Hündchen mit sich zog. Genervt blickte Anju auf die Uhr, der Zug soll endlich kommen sie hatte nicht ewig Zeit. Die Ferien hatten letzte Woche begonnen, nun wollte sie die letzten 4 Wochen ohne Uni noch geniessen. Anju studierte gerne, aber was zuviel ist, ist zuviel. Literatur hing ihr langsam zum Hals raus, sie las nun zum fünften Mal Stolz & Vorurteil und wurde immer noch nicht schlau daraus. Warum war Elizabeth nur so bescheuert und lehnte den ersten Heiratsantrag von Darcy ab nur weil er die Hochzeit ihrer Schwester sabotierte? Hatte sie etwa kein funken Egoismus?

Anju hatte Egoismus zu genüge, manche sagten sie habe zuviel. Aber wenn es um ihre besten Freundinnen Falana, Ina, Carry, May, Natisha und Ela vergass sie schier sich selbst. Sie würde alles für sie geben, denn sie waren das einzige das Anju neben ihrer kleinen Schwester Lina noch hatte. Ihre Eltern waren bei einem Flugzeugabsturz vor 2 Jahren gestorben. Sie war damals 19 Jahre alt gewesen, Lina war damals 17. Eigentlich verstand sie sich gut mit Lina, aber sie waren so verschieden. Lina war aufgeweckt   , immer auf den Beinen und ziemlich unvernünftig. Anju dagegen war vernünftig und, nicht wie Lina, auch einmal müde. Draussen war ein brausen zu hören, der Zug kam endlich an. Erleichtert stieg sie ein mit der bösen Vorahnung dass sie sowieso keinen Platz finden würde. Sie hatte richtig gedacht, alles war so voll wie der Warteraum des Bahnhofes. Anju irrte durch die Abteile des Zuges bis ein bekanntes Gesicht sie anlächelte: Der Pudel. Er stand ganz alleine da, keine alte Dame zu sehen.

„ Kleiner! Wo ist denn die alte Schreckschraube?“, fragte sie den Pudel.

Erjaulte ein bisschen und schmiegte sich gegen ihre Schulter.

Irgendwie hatte Anju das Gefühl das die Schreckschraube den Hund zurückgelassen hatte, seinem Schicksal überlassen hatte. Anju nahm den kleinen Racker auf den Arm und nun schlenderten sie zusammen durch die Abteile auf der Suche nach einem Platz.

Sie entschieden sich für einen Stehplatz gleich neben der Tür weil es ja nicht mehr so lange ging. Der Pudel lächelte sie die ganze fahrt über schelmisch an. Er war einfach furchtbar süss mit seiner Stupsnase den kleinen Augen und dem widerspenstigen Fell. Er brauchte nur noch einen Namen.  Sie überlegte lange, liess sich alle möglichen Namen durch den Kopf gehen bis sie sich entschied.

Darcy, der Name des Charmeurs aus Stolz & Vorurteil der ein grosses Geheimnis war. Vor allem stellte sie sich ihn als sehr gut aussehend vor. Das passt für einen lächelnden Pudel.

„Na kleiner, gefällt dir der Name Darcy?“, fragte sie den kleinen.

Er begann wieder zu grinsen und Anju deutete das als ja. Der Zug kam mit einem quietschenden Geräusch zum stoppen und die beiden stiegen aus. Anju nahm den Bus zur Strasse ihrer Wohnung  und setzte sich auf einen Fensterplatz. Sie packte Darcy auf die Knie das er aus dem Fenster schauen kann. Einen Moment kam sie sich ziemlich blöd vor weil sie einen Pudel hochhebte  um ihn aus dem Fenster schauen zu lassen. Das macht schliesslich auch nicht jeder. Darcy grinste begeistert als er aus dem Fenster sah.

„Gefällt dir die Stadt, Darcy? Das ist dein neues Zuhause, du wirst es gut haben!“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Darcy drehte sich um und grinste sie verschwörerisch an, ihm schien es zu gefallen. In der Strasse angekommen spazierten sie zum Eingang des Blocks. Anju befürchtete erst das die Wohnung ein wenig zu klein für sie beide. Im Nullkomanichts hatte es sich Darcy schon in Anju`s Bett bequem gemacht. Schloss die Augen  und schlief grinsend ein. Anju schlich in das Schlafzimmer und versuchte ins Bett zu krabbeln. Darcy hatte sich breitgemacht und Anju kam es so vor also ob ein kleiner Elefant in ihrem Bett dahergrinste. Diese Nacht musste sie sich wohl oder übel  mit der Couch zufrieden geben…

 

Kapitel 2

Anju spürte ein Klopfen auf ihrem Bauch und öffnete ihre Augen. Darcy hockte frisch & Fröhlich auf Anju`s Bauch und grinste sie an. 

„ Guten Morgen Mr. Darcy! Schon wach kleiner?“ plapperte sie daher.

Sie nahm ihn in den Arm und setzte ihn auf den Boden. Müde torkelte sie in die Küche  und suchte etwas zu essen für Darcy. Sie fand im Kühlschrank einen Salami, schnitt ihn in kleine Stücke und gab es Darcy in einem kleinen Teller zu essen. Er  sah sich jeden der Salami-Stücke an bevor er es ass. Das sah  so komisch aus Anju in laut Lachen musste. Das Telefon klingelte und Anju  nahm es ab.

„Parmar hier?“, sagte sie.

„ Hey Anju Schätzchen! Ich bin es, Falana. Bist du gut angekommen?“, fragte Falana.

„Klar doch.“ Im Hintergrund begann Darcy zu jaulen.

„ Anju? Was war denn das?“

„ Das war nur Mr. Darcy „

„ Mr. Darcy? Fantasierst du nun? Bist du total verrückt geworden wegen diesem Buch?“

„ Nein, das ist mein Pudel…“

„Du hast einen Pudel? Wie süss! Ich komm ihn mir gleich ansehen! Tschüss Schätzchen!“, quietschte sie ins Telefon und legte auf.

„ Toll was du mir eingebrockt hast Darcy! Es ist morgens um 9!“, trällerte sie ein wenig verärgert.

Sie tänzelte ins Bad und wühlte in der frisch gewaschenen Wäsche und fand darin eine Pinke Bluse und eine blaue ¾  Hose. Ihre schwarzen Problemhaare kämmte sie  und pfuschte ein schnelles Make-up ins Gesicht. Schwarzer Kajalstrich, goldener Lidschatten und farbloser Lipgloss war ihr Standard Make-up.  Es betonte ihre schwarzen Augen und ihre vollen Lippen perfekt.

Auch Mr. Darcy war mittlerweile im Badezimmer angekommen um sich umzusehen.

„ Na Mr. Darcy, Bin ich hübsch?“

Der Pudel legte sich auf den Rücken und lächelte sein schönstes Lächeln. Es klingelte an der Tür. Anju streichelte den Charmeur und öffnete die Wohnungstür.

Unbemerkt schlich Darcy, anju hinterher um zu sehen was dieses Geräusch war.

„ Ja Hallo! Bist du ein kleiner Schnuffi! Mai, siehst du süss aus! Anju guck er lächelt, er mag mich!“ Falana war voller Begeisterung und drückte und knuddelte den Armen Mr. Darcy das er beinahe erstickte.

„ Woher hast du denn diesen süssen Hund?“, fragte die begeisterte Falana.

„ Er wurde gestern am Bahnhof ausgesetzt, dann hab ich ihn aufgenommen.“

„Wer macht denn so was? So einen Sweety aussetzen?“

„Das machen alte Schreckschrauben. Stimmts, Darcy?“

Bei diesem Satz begann Darcy zu jaulen und rannte dankbar und begeistert zu Anju.

„ Ach Gott ist der süss…ich will auch so einen haben!“, quietschte Falana.

„ Dann guck im Tierheim nach Baby. Mr. Darcy kriegst du nicht.“

Falana zog eine kleine Schnute und wendete sich wieder Mr. Darcy zu. Anju bot Falana einen Stuhl an und machte Kaffee.

Falana plapperte frisch und fröhlich über die Party letzte Woche.

„Rike war so süss, er ist einfach so sexy mit seinen schwarzen, langen Haare. Und weißt du, er hat mir gesagt dass ich viel hübscher bin als Natisha und viel süsser..“

„ Stopp, stopp, stopp. Du willst etwas mit dem Ex von Natisha anfangen? Das kannst du ihr nicht antun!“

„ Doch, das kann ich wohl! Er ist ein furchtbar netter Kerl, eben der richtige für mich...“

„ Das dachte Natisha auch! Er ist ein Schwein!“

„ Findest du? Ab heute sind Schweine meine Lieblingstiere!“

„ Lass das! Du verrennst dich ganz schrecklich in ...“

Zum ausreden hatte Anju keine Zeit denn  Falana sprang auf, zückte ihr Handy und zeigte ihr die neuste von 200 (!) SMS`s von Rike. Anju`s Augen wurden immer kleiner und ihr Blick immer kritischer als sie las: Hey Lana Girliee, Kommst du heute um 20 Uhr in die Donut Bar? Freu mich ungeheuerlich auf dich…Your Rike with a Cool Bike.“

„ Ist das nicht schön? Sein Bike hat er mir gestern gezeigt es ist wahnsinnig sportlich!“

„ Er ist ein Bluffsack! Das Bike ist bestimmt eine Fälschung aus der Türkei.“

„ Nur weil er in der Türkei Ferien gemacht hatte heisst das nicht dass er alles fälscht.

„ Das macht er auch nicht selbst sondern der Schwarzmarkt...“

„ Ach hör doch auf, du nimmst mich nicht ernst. Ich muss gehen ich habe morgen eine Verabredung. Tschüssi“

Falana war eine Person die stets den Ex-Männern von den besten Freundinnen nachlief. Nun war Natisha`s  Ex Rike an der Reihe. Auch Anju`s Ex Chris war schon an der Reihe gewesen. Der Arme hatte tatsächlich an die wahre Liebe geglaubt,  doch es hielt bloss 2 Wochen. Nach einem Mini- Streit um darum, welchen Kinofilm sie sich ansehen sollten.

Zur Auswahl standen: Das Haus am See oder Snake`s on a Plane. Weil Falana nie Blut sehen kann, auch nicht in den Filmen, kam Snake`s on a Plane natürlich nicht in Frage. Chris hasste Sandra Bullock und wollte nicht dafür Zahlen ihre grässliche Fresse 2 Stunden ansehen zu müssen. Er wollte sich eigentlich nicht von ihr trennen, aber wenn Falana spricht dann ist es so.

Anju überlegte was sie heute tun sollte. Ihr viel ein das Darcy ja noch kein Hundezubehör hatte. Heute musste sie sich auf die Suche danach machen.  Sie stand auf, packte ihre Jacke, verabschiedete sich von Darcy und ging aus der Wohnung. Mit dem Bus fuhr sie ins Zentrum der Stadt und suchte das Tier-Fachgeschäft auf. Der Laden war voll von Körbchen in allen Farben und Formen. Anju packte sich einen Wagen und nahm sich ein Kissen in Knochenform. In einem Regal ganz hinten fand sich ein goldener Napf der wunderbar glänzte und glitzerte. In der etwas komischen Hundeschmuck Abteilung kaufte sie sich ein Hundehalsband. Sie liess sich zum Schluss noch ein kleines, flaches und silbernes Knochenamulett den Namen Mr. Darcy eingravieren. Mit voll gepackten  Tüten begab sie sich noch kurz in den Schuhladen um nach High-Heels zu sehen. Dieses Mal hatte sie Pech, es gab nur 4 verschiedene Paare High-Heels die sie alle schon hatte.

Anju torkelte zum Ausgang und stolperte ziemlich ungeschickt über ein komisches Holzding. Kurz bevor sie zu Boden fiel fingen sie 2 Arme auf, Rike`s Arme….

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